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AutorenbildKarl-Josef Sittig

"Von Todesangst beim Skifahren befreit"

Im Folgenden wird eine »L!fT®«- Fernbehandlung einer isolierten Angststörung - mit mehreren Auslösern beim Skifahren - über das Internet in nur einer Sitzung beschrieben.

Zunächst lesen Sie die Beschreibung aus Sicht des Coachs, dann die Beschreibung aus Sicht der Klientin und drittens berichtet der Skilehrer seine Beobachtungen. Besonders interessant: Er ist Skilehrer und Psychologe mit Master of Science (Universitätsabschluss), kann also als Skilehrer und Psychologe die Auswirkungen der Sitzung beurteilen.


 

Die Sicht des zertifizierten »L!fT®« Coachs:


Ich bin staatl. anerkannter Heilpraktiker exklusiv für Psychotherapie und seit 3 Jahren als Ausbildungsassistent im »L!fT®«- Institut in Berlin tätig.

Ich bin noch nie Ski gefahren!


Kontext:


Ein Bekannter ruft mich an und fragt, ob ich bereit sei, mit seiner Mutter eine »L!fT«- Sitzung zu machen, um ihre Ängste beim Skifahren zu lösen. Sie habe wohl eine isolierte Phobie. Ansonsten sei sie psychisch gesund.

Die Klientin befindet sich mit Ehemann und Sohn, beide Skilehrer, im Skigebiet in Österreich, ich bin in Berlin.

Sie fährt seit ca. 20 Jahren Ski, macht aber seit vielen Jahren trotz intensiver Schulungen keine Fortschritte mehr.

Die Sitzung findet morgens vor dem Skifahren am letzten Skitag statt, 100 Minuten über das Internet mit Video.

Die Klientin ist raumzeitlich klar orientiert und gibt an, psychisch normal belastbar zu sein. Sie sei sehr therapieerfahren aus früheren Jahren.

Sie befinde sich nicht in einer laufenden Psychotherapie, nehme keine Medikamente. Die Psychotherapie sei seit Jahren abgeschlossen.

Es ist ihre erste »L!fT«- Sitzung und wir kennen uns bisher nicht. Ihr Sohn, Skilehrer und Psychologe (Master of Science) empfiehlt ihr eine »L!fT«- Sitzung und stellt den Kontakt her.


 

Die Sitzung:


Anliegen:


Die Klientin berichtet, sie falle reflexartig, nicht steuerbar beim Skifahren immer wieder nach hinten, obwohl sie vom Kopf her wisse, dass das genau falsch ist. Sie könne leider das Gelernte einfach nicht umsetzen, weil sie immer wieder intuitiv nach hinten gehe und total verkrampfe. Sie könne dann die Ski nicht mehr steuern, verliere die Kontrolle, verkante und falle wieder und wieder und wieder und wieder. Ihr Wunsch sei es, befreiter und lockerer Ski zu fahren.


Ausgangslage:


„In welchen Momenten ganz genau treten die Phänome auf?“

„Ganz oben beim Blick ins Tal, an steilen Hängen, bei schlechten Sichtverhältnissen, bei der Fahrt über Eisplatten, wenn ich zu schnell werde und wenn ich durch Tiefschnee oder Sulz fahre. In diesen Momenten bekomme ich Angst und verliere die Kontrolle.“


„Wie groß ist die Angst, wie angespannt sind Sie dann auf einer Skala von 0% - gar nicht - bis 100% - total?“

„80% bis 90%.“


Zieldefinition:


„Wie würden Sie merken, dass diese Sitzung zu 100% erfolgreich ist?“

„Wenn ich häufiger Momente der Leichtigkeit beim Skifahren erlebe und wenn ich freier und lockerer meine erlernte Technik umsetzen kann.


Auftrag:


Das Verkrampfen, das intuitive, unwillkürliche, nicht steuerbare Zurückgehen auf dem Ski verwandeln in einen Flow, ein Fließen nach vorn und die Vorstellung “Ich sterbe“ transformieren in „Ich lebe sicher“.“

Die Klientin erinnert eine Situation, in der sie sich schon einmal zu 100 % lebendig und sicher gefühlt hat, eine Situation beim Tanzen in vollkommenem Flow, der Körper bewegt sich einfach im Rhythmus, ganz von selbst einfach richtig, verbunden mit: “Ich bin sicher, ich bin leicht, ich leichte, ich schwinge, ich bin ganz bei mir, ich gebe mich dem Rhythmus hin, egal was die anderen denken => Ich bin frei“.

Dann erinnert sie sich an eine weitere Situation. Ganz im Vertrauen in ihre eigenen instinktiven Fähigkeiten ist sie z.B. als Lehrerin bei der Verabschiedung einer ihrer Klassen, in der sie sich ganz besonders auf ihre Fähigkeiten verlassen konnte. Als Ihr Coach nehme ich bei mir in diesem Moment ein intensives Gefühl tiefer Dankbarkeit wahr.

Ob sie dieses Gefühl von Dankbarkeit auch spürt? Ja, sie fühlt genau so und beginnt in tiefer Rührung vor Dankbarkeit zu weinen: „Ich bin überrascht. Eigentlich wollte ich doch nur freier Skifahren lernen. Das habe ich nun überhaupt nicht erwartet, in so kurzer Zeit so tief berührt zu sein. Ich werde gesehen => ich sehe, ich danke, ich bin da, ich bin, wie ich bin, ich bin erfüllt, es ist jetzt in Ordnung für mich….



Interferenz:


Das Erleben aus den Lösungssituationen wird nun auf die Skisituationen übertragen.

Ihr persönliches spezifisches »L!fT«- Probioticum – interferiert die neuronalen Ski- Angstnetzwerke mit den neuronale Lösungs- Netzwerken: Ganz gelöst oben am Hang stehend schaut sie hinunter ins Tal, fährt im Tanz- Flow über Eisplatten, vertraut in den eigenen Fähigkeiten, sicher nichts mehr sehend, tanzt sie beschwingt schwingend durch Tiefschnee und Sulz, tief im eigenen Rhythmus, dankbar berührt.

Bisher war das gar nicht Thema: unerwartet überraschend löst sich plötzlich auch die Angst um ihren Sohn, wenn er allein anspruchsvolle gefährliche steile Tiefschneehänge hinunterfährt. JETZT denkt sie einfach mit derselben Lebensfreude, Sicherheit und Vertrauen daran! Jetzt freut sie sich auch auf diesen letzten Skitag.

Ist der Auftrag vom Anfang der heutigen Fernsitzung erfüllt?

Der Praxistest gleich auf der Piste wird es zeigen….


 

Die Sicht der Klientin:

Die Angst vor dem Abgrund und endlich gelöst Skifahren!


März 2019:


Ich stehe das ca. 20ste Mal in meinem Leben auf Skiern auf einer Piste in Österreich, die ich seit Jahren kenne, die mir vertraut ist, zum ersten Mal zusammen mit meinem Sohn, dem vertrauenswürdigsten Skilehrer der Welt und merke:

„Da ist sie wieder, diese Angst vor dem Abgrund, vor dem Fallen, vor den Verletzungen, vor dem Kontrollverlust auf eisglatten Flächen, vor den schlechten Sichtverhältnissen – vielleicht im Grunde sogar diese Angst, zu sterben.“

Eigentlich bin ich eine relativ sportliche 62- jährige Frau, fühle mich fit und gesund, bin beweglich, mache seit Jahren Yoga – und - ich kann eigentlich Skifahren, wie mir mein Sohn ja auch bestätigt!


Skifahren vor der Sitzung:


„Nicht nach hinten lehnen“, höre ich ihn rufen. Eigentlich kann ich es ja und doch krieg‘ ich es einfach nicht hin!

Wir versuchen es mit Übungen, bei denen ich in das Tal blicken muss. Ich bewältige diese Übungen, gerate aber sofort wieder in die Rückenlage, wenn die Angst kommt. Bloß nicht diese Angst ansehen, weg von ihr, den Blick schnell nach oben, zum Hang, nicht zum Abgrund hin! Der Schweiß rinnt mir unter meiner Skijacke den Rücken hinunter. Wie schön es sein könnte, wenn diese verdammte Angst nicht mehr wäre. Schließlich, nach unzähligen frustrierenden Versuchen, schlägt mein Sohn mir eine »L!fT«- Sitzung zur Bewältigung meiner Angstproblematik vor! Er empfiehlt einen »L!fT«- Coach, der mich via Internet in meinem Zimmer in der Ski-Pension behandeln soll. Skeptisch gehe ich darauf ein in der Hoffnung, vielleicht meine Angst ein wenig zu verringern!


Die Sitzung:


In dieser „Fern-Sitzung“ werde ich durch den sensiblen, einfühlsamen Umgang des »L!fT«- Coaches mit mir und meiner Lebensgeschichte an drei sehr markante, tiefgehende einschneidende Situationen in meiner Vergangenheit herangeführt, in denen ich mich sehr befreit, losgelöst, angstfrei, beschwingt, eins mit mir und meinem Leben – einfach glücklich gefühlt habe.

Ich fühle eine Form der Erlösung, eine unbekannte Leichtigkeit, sogar mit Blick auf die „Abgründe“.

Während ich dies schreibe, Wochen danach klingen diese guten Gefühle gerade intensiv in mir nach!

Damals fühle ich mich am Ende der Sitzung beschwingt und leicht! Gleich danach geht es – bei äußerst schlechten Sichtverhältnissen und Neuschnee - auf die unpräperierte Piste. Schlimmer kann es gar nicht sein für eine unsichere, angstbesetzte Skifahrerin wie mich!


Skifahren nach der Sitzung:


Schon beim Liften ist mir trotzdem leicht und fröhlich zumute. Vom Anfang an auf der noch sehr unbelebten Piste spüre ich eine gravierende Veränderung, ein neues Gefühl von: „Mir kann nichts passieren!“

Obwohl ich wegen des Nebels kaum etwas sehen kann fühle ich mich frei und leicht. Ich fahre den Hang hinunter, und es fühlt sich an, als wenn ich tanze!

Das ist so wunderbar, dass ich jauchze, ja schreie und zugleich ein bisschen weinen muss - welch‘ eine Erlösung: „So wunderbar kann Skifahren sein!“ Und als ich wegen der schlechten Sicht in Tiefschnee gerate und falle, lache ich einfach nur laut und innig! So schließe ich meinen diesjährigen Skiurlaub mit einem Gefühl der Befreiung, ja der Erlösung! Das ist wunderbar!

Jetzt, drei Wochen später im Rückblick, bin ich immer noch überrascht über diese Veränderung, diese Befreiung von der jahrelangen Angst. Gerade sehe ich mich einen steilen, sonnenbeschienenen Schneehang beschwingt lächelnd tanzend leicht hinuntersausen - ein unglaublich gutes Gefühl!

Die Nachhaltigkeit dieser faszinierenden Veränderung wird sich dann im nächsten Skiurlaub erweisen.


 

Sicht des Skilehrers und Psychologen:


Ich bin 31 Jahre alt, Psychologe (Universitätsabschluss Master of Science)

Mit ca. 6 Jahren habe ich das Skifahren erlernt und mit 18 Jahren meine staatlich anerkannte DSV- Skilehrerprüfung gemacht. Seitdem arbeite ich regelmäßig als Skilehrer.

Ich bin sehr kritisch gegenüber neuen psychotherapeutischen Ansätzen und Methoden. Diesen Bericht schreibe ich daher ohne Kenntnis der Berichte meiner Mutter und des »L!fT«- Coachs allein aus meiner Erinnerung, vollkommen unbeeinflusst. Das ist mir wichtig!

Meine Mutter ist Jahr 62 Jahre alt und fährt seit ca. 20 Jahren Ski.

Man braucht nicht Psychologie studiert zu haben oder Skilehrer zu sein, um festzustellen, dass meine Mutter ein großes Angst-Problem auf Skiern hat.


Skifahren vor der Sitzung:


Sie steht extrem weit „hinten drin“ und fährt sehr, sehr langsam. In den Kurven lehnt sie sich mit ihrem Oberkörper immer zum Berg hin, ein typisches ängstliches Vermeidungsverhalten. Sie belastet den Innenski stärker als den Außenski. Diese grundsätzlich „falschen“ Techniken bewirken, dass wir alle zwei bis drei Minuten anhalten müssen, weil meine Mutter auch auf leichten Pisten sehr schnell aus der Puste gerät.

Abgesehen von der extremen Rücklage und der Innenskibelastung fährt sie technisch gesehen eigentlich ganz gut.

Zur Angstbewältigung mache mit ihr eine verhaltenstherapeutische Reizkonfrontation, fahre also mit ihr Pisten, die sie mit ihren fahrtechnischen Fähigkeiten durchaus gut bewältigen könnte! Sie fährt hinten auf den Skiern, in den Kurven auf dem Innenski, körperlich total angestrengt und emotional extrem gestresst. Schließlich hat sie keine Lust mehr auf diese schwierigen Pisten.

Also fahren wir am 3. Tag auf blauen, leichten Pisten. Wir üben viele einfache klassische Skischul-Techniken, um ihre Haltung auf dem Ski - Gewicht weiter nach vorn und die Außenski- Belastung - zu verbessern. Sie macht diese Übungen außerordentlich gut und fährt schon nach kurzer Zeit auf den blauen, leichten Pisten einen technisch guten Stil.

Ich denke, sie hat an diesem Tag den Durchbruch geschafft. Also gehen wir am nächsten Tag wieder die auf schwierigeren Pisten. Sie hat ja die Übungen am Tag zuvor schnell und korrekt umgesetzt.

Hier ereignet sich jedoch leider wieder dasselbe Trauerspiel, als habe sie in den Tagen zuvor nichts gelernt! Es gelingt ihr einfach nicht, die Technik, die sie am Tag zuvor gut konnte, auf den schwierigeren Pisten umzusetzen.


Ich bin am Ende mit meinem Latein.


Alles Üben von Technik bringt sie nicht weiter, nun schon seit 20 Jahren!

Meine Mutter hat wohl eine „isolierte Angststörung“. Darum schlage ich vor, eine »L!fT«- Sitzung zu machen. Nach einigem Zögern stimmt sie zu und macht eine Doppelstunde »L!fT« am letzten Tag morgens vor dem Skifahren über das Internet.


Natürlich bin ich sehr gespannt auf das Ergebnis.


Skifahren nach der Sitzung:


Dieser letzte Tag hat es absolut in sich: Es ist sehr bewölkt und schneit extrem stark. Man kann also nur sehr schlecht sehen. Die Pisten sind sehr schlecht bis gar nicht präpariert, weil so viel Schnee gefallen ist. Es herrschen extrem schlechte Bedingungen zum Skifahren, optimale Bedingungen also, um Mutters Ängste auf die Probe zu stellen!

Ich will natürlich auch wissen, ob die »L!fT«- Sitzung etwas gebracht hat. Wir fahren also wieder direkt auf die schwierigeren steileren Pisten.


Zu meiner großen Überraschung ist das Verhalten und die Stimmung meiner Mutter vollkommen verändert. Ihre Geschwindigkeit nimmt extrem zu. Anstatt - wie die Tage zuvor - zu fluchen, zu nörgeln und unzufrieden zu sein, fährt sie tatsächlich fröhlich lachend und jauchzend hinter mir her, fast wie ein kleines Mädchen voller Freude und Leichtigkeit.

Als sie versehentlich von der Piste abkommt und aus voller Fahrt in den Tiefschnee gerät, macht das ihrer guten Stimmung erstaunlicherweise nichts aus. Sie lacht sich kaputt und ist vergnügt.


Ihr Fahrstil ist auf den steilen Pisten vollkommen verändert. Sie verlagert das Gewicht automatisch mehr nach vorn und belastet mehr den richtigen Ski, den Außenski. Als ich sie frage, ob sie Angst habe, sagt sie: „ So gut wie gar keine.“


Nun will ich es wissen und wir fahren wir sogar die schwersten schwarzen Pisten bei Nebel und tiefem Schnee. Sie fährt auch dort wie ein kleines Mädchen jauchzend und voller Freude durchaus flott hinter mir her.


Abschließende Bewertung:


Auch wenn ich immer sehr kritisch gegenüber neuen psychotherapeutischen Ansätzen und Methoden bin muss ich sagen, dass mich diese Verwandlung meiner Mutter sehr beeindruckt.

Ich kann mich nicht erinnern, in einer so kurzen Zeitspanne nach einer einzigen Sitzung jemals einen so deutlichen Effekt der Angstreduktion gesehen zu haben.

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